Igelbiologie

Spannendes Wissen über unsere stacheligen Gartenbewohner

Der europäische Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) ist ein faszinierendes Wildtier, das schon seit Jahrhunderten in Gärten, Parks und Heckenlandschaften zu Hause ist. Hier erfährst du alles Wichtige über seine Biologie, seinen Körperbau und seine Lebensweise.

Grundlegende Merkmale

  • Grösse: ca. 20–30 cm
  • Gewicht: zwischen 700 g und 1'500 g (im Herbst oft über 1 kg)
  • Lebenserwartung: 3–5 Jahre in der Wildnis
  • Erkennungsmerkmal: rund 6'000 bis 8'000 Stacheln auf dem Rücken
  • Sinnesleistung: sehr guter Geruchs- und Gehörsinn, schwaches Sehvermögen
  • Lebensweise

    Igel sind nachtaktiv – sie verschlafen den Tag in Nestern aus Laub, Gras oder unter Hecken und werden in der Dämmerung aktiv. Sie legen nachts oft mehrere Kilometer zurück auf der Suche nach Nahrung oder einem Partner. Im Winter halten Igel Winterschlaf, meist von November bis März/April. Dafür suchen sie sich gut isolierte Verstecke und fahren ihren Stoffwechsel stark herunter – die Herzfrequenz sinkt auf wenige Schläge pro Minute, die Körpertemperatur auf   5 °C.

    Ernährung

    Igel sind Insektenfresser und ernähren sich hauptsächlich von:
    • Insektenlarven, Käfern, Spinnen
    • Regenwürmern und Schnecken
    • seltener auch Aas, Eier oder pflanzliche Kost
    In der heutigen Zeit finden Igel oft zu wenig natürliche Nahrung – deshalb kann eine Zufütterung (mit geeignetem Futter) helfen, besonders im Spätsommer und Herbst.

    Fortpflanzung

    • Paarungszeit: Mai bis August
    • Tragzeit: ca. 35 Tage
    • Wurfgrösse: 2–7 Jungtiere
    • Selbstständig: nach etwa 6 Wochen verlassen die Jungtiere das Nest
    Die Igelmutter ist alleine für die Aufzucht zuständig. Werden Igelbabys zu früh verlassen oder krank, brauchen sie menschliche Hilfe.

    Spannende Fakten

  • Igel können sich nicht aus Angst einrollen, sondern nur bei Berührung oder Bedrohung.
  • Der Stachelpanzer ist eine besondere Hautschicht, die mit kleinen Muskeln bewegt werden kann.
  • Igel sind Einzelgänger und verteidigen ihr Revier nur selten aktiv.
  • Ihre natürliche Feinde sind z. B. Uhu, Dachs oder Fuchs – in der heutigen Zeit jedoch sind Autos, Gifte und Mähroboter die grösste Gefahr.
  • Fazit

    Der Igel ist ein kleines Wunder der Natur – perfekt angepasst an das Leben zwischen Laub, Erde und Nacht. Doch unsere moderne Welt macht ihm das Leben schwer. Wer seinen Garten igelfreundlich gestaltet und aufmerksam hinschaut, kann einen wertvollen Beitrag zum Erhalt dieser Tiere leisten.
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